Innovation Award 2011 geht an kreative Studierende der FH Wels

Innovation Award der FH Wels 2011; Quelle: OÖ/Stinglmayer

Das Studium fördert anscheinend nicht nur den Wissensstand, sondern auch die Kreativität und die innnovativen Möglichkeiten. Vor allem, wenn man sich im Rahmen einer Abschlussarbeit austoben kann. Das hat auch der Förderverein der FH Wels erkannt – und bereits zum achten Mal den Innovation Award verliehen. Auch diesmal wieder für Diplomarbeiten, die konkrete industrielle Problemstellungen mit besonders innovativen Ideen lösen. Die hochdotierten Arbeiten werden übrigens vom Förderverein selbst gesponsert. Eingereicht wurden Beiträge in den Kategorien  Technik, Wirtschaft & Innovation und Umwelt & Naturwissenschaften, von denen jeweils die besten drei prämiert wurden. Die feierliche Preisverleihung fand auch in diesem Jahr wieder im Minoritenkloster Wels statt.

In der Kategorie Technik hat sich Robert Presl mit automatisierten Messsystemen für faseroptische Dehnungssensoren beschäftigt. Dehnungssensoren werden in vielen technischen Bauteilen (zB in Flugzeugbauteilen, im Schienenverkehr, bei Windkraftanlagen), aber auch in Bauwerken (zB in erdbebengefährdeten Gebieten) zur Überwachung eingesetzt. Herkömmliche Sensoren stoßen dabei an ihre Grenzen. Trotzdem ist der lösungorientierte Einsatz der optischen Fasertechnik, wie bei Presl, noch relativ neu und unerforscht. „In meiner Diplomarbeit habe ich ein automatisiertes Messsystem entwickelt, mit dem sowohl einige der charakteristischen Eigenschaften auf effiziente Art ermittelt und überprüft, aber auch die verschiedenen Effekte faseroptischer Sensoren mit hoher Genauigkeit untersucht werden können“, erklärt der 33-jährige Grazer.

In der Kategorie Wirschaft & Innovation dagegen, geht es bei der Diplomarbeit von Christiane Lassnig, um die Energierückgewinnung für die Stahlindustrie. In der Stahlindustrie wird in einem Elektrolichtbogenofen Schrott zur Verwendung als Stahl-Neuprodukt eingeschmolzen. Während dieses Prozesses fällt heißes Abgas an, das anschließend gekühlt wird. Die dabei gewonnene Energie wird ungenutzt an die Umwelt abgegeben. Christiane Lassnig hat in ihrer Diplomarbeit eine umfassende Ist-Analyse der Abgaskühlung im Elektrolichtbogenofen erstellt und Lösungsmöglichkeiten für die Energienutzung und –speicherung erarbeitet. „In einer Technologiestudie habe ich technische Konzepte für die Energierückgewinnung aus dem Abgas untersucht. Mögliche Lösungen wurden unter technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten evaluiert. Die Energierückgewinnung mittels Dampfkühlung hat sich als die beste Lösung herausgestellt“, erklärt die 26-jährige Linzerin. Ergebnisse aus dieser Studie werden bereits von der Firma Siemens VAI in der Praxis verwendet.

Die Kategorie Umwelt & Naturwissenschaften beschäftigt sich diesmal mit Biotechnologie. Wasserstoff wird oft als „Energieträger der Zukunft“ bezeichnet, der keinerlei schädliche Emissionen, insbesondere kein Kohlendioxid, verursacht. Die Wasserstoffproduktion ist jedoch sehr energieintensiv. Silvia Nöbauer hat in ihrer Diplomarbeit im Rahmen des internationalen Projektes „Hyvolution“ an der Optimierung einer biotechnologischen Wasserstoffproduktion geforscht. „Die biologische Wasserstoffproduktion ist ein relativ anfälliger Prozess, der im Labor nicht einfach, im Technikumsmaßstab noch viel schwieriger durchzuführen ist. In meiner Diplomarbeit habe ich ein konventionelles und ein neu entwickeltes Hochleistungsbioreaktorsystem zur Wasserstoffproduktion mittels Dunkelfermentation verglichen. Bisher wurden Tropfkörperfermenter zur Wasserstoffproduktion verwendet. Wir haben nun ein neuartiges kombiniertes Tropfkörper/Fließbettsystem entwickelt, getestet und automatisiert“, erklärt die 25-jährige Holzhausnerin.

In Fachhochschulen werden schon seit Jahren hochspezialisierte Fachkräfte ausgebildet, die häufig eine Menge Innovationspotenzial für Wirtschaft und Industrie darstellen. Gut, wenn die eigene Ausbildungsstätte das dann auch erkennt und im Rahmen von Preisen oder Wettbewerben, die Kreativität der Studierenden fördert!


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