TU Graz entwickelt Öko2-Beton

Beton hat nicht nur in den letzten Jahren an steter Beliebtheit gewonnen, es ist tatsächlich der weltweit am häufigsten verwendete Baustoff. Nachdem die Industrie bemüht ist neben Neuentwicklungen auch Vorhandenes zu verbessern, stellte sich die Frage wie man Beton „grüner“ machen kann. Joachim Juhart vom Institut für Materialprüfung und Baustofftechnologie an der TU Graz arbeitet mit seinem Team und weiteren Partnern daran die umweltbelastenden Auswirkungen von Beton reduzieren. „Es geht uns nicht darum, Alternativen zu Beton zu kreieren, sondern Beton als vorhandenes, bewährtes Baumaterial nachhaltig zu verbessern“, unterstreicht Juhart.

© IMBT - TU Graz

Die richtige Mischung

Was zählt, ist das Mischverhältnis: Joachim Juhart und sein Team am Mischer am Institut für Materialprüfung und Baustofftechnologie. © IMBT - TU Graz

Beton setzt sich aus verschieden großen Gesteinskörnern, Wasser und Bindemittel – hier ist u.a. Portlandzement zu nennen – zusammen. Gerade Portlandzement muss jedoch sehr energieintensiv gebrannt werden. Hier sind 1450 Grad notwendig, was natürlich mit dem Ausstoß gehöriger CO2-Mengen verbunden ist.

Das Grazer Team hat nun einen Teil des Portlandzements durch regionale Stoffe ersetzt, ohne dass die Eigenschaften des Betons darunter zu leiden hatten. Ein Satz, der lapidar klingen mag, einfach war die Suche nach passenden Ersatzstoffen nicht. „Die große Herausforderung ist, erstens die richtigen Stoffe zu identifizieren und zweitens das richtige Mischungsverhältnis zu erhalten“, erklärt Juhart.

Der Beton mit dem grünen Daumen

Dem Team gelang es nun einen Beton für Fertigteile zu entwickeln, der bedeutend bessere Umwelteigenschaften besitzt. Im Vergleich zu normalem Beton konnte der Öko2-Beton gleichermaßen verarbeitet werden, zeigte beispielsweise gleiche Erhärtungszeiten und ist optisch nicht zu unterscheiden. Trotzdem konnte jedoch durch das optimierte Mischungsverhältnis der Öko2-Beton-Bestandteile 30 Prozent an CO2 im Zuge des Herstellungsverfahrens eingespart werden. Zugleich war ein um bis zu 15% geringerer Primärenergiebedarf als Standardbeton mit den gleichen Eigenschaften zu verzeichnen.

Nun stehen weitere Tests an. Es gilt den Beton sozusagen vom Labor „in die reale Welt“ zu übertragen und zu beweisen, dass der Öko2-Beton nach wie vor alles halten kann, was er verspricht.

 

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