Open Access Preis – österr. Handy Mikroskop im Finalistenkreis

Auf den ersten Blick mutet es wie das perfekte Gadget für Sherlock Holmes an. CellScope, ein Aufsatz für das Handy, mit dem sich die normale Kamera in ein hochwertiges Mikroskop verwandelt. Ein international besetztes Forscherteam, mit österreichischer Beteiligung durch Eva Schmid von der University of California in Berkeley und Oliver Höller von der University of California in San Francisco, arbeitet seit mehreren Jahren an diesem ambitionierten Projekt. Die Vorteile eines mobilen Mikroskops sind vor allem in Dritte-Welt-Ländern zu sehen, wo die kleine Vorrichtung beispielsweise zur Diagnostik von Krankheiten herangezogen werden kann. Oftmals ist nämlich das Handynetz besser als das Gesundheitssystem ausgebaut – mittels CellScope könnten schnell Blutproben an Ärzte verschickt werden.

CellScope - ein hochwertiges Mikroskop für unterwegs ©APA/HOG

Allerdings kann das Handy-Mikroskop ebenso im schulischen Bereich oder auch in Museen zur Wissenschaftsvermittlung eingesetzt werden. Erste Versuche zeigen wie begeistert gerade Kinder CellScope nutzen. Insofern haben bereits einige Museen großes Interesse bekundet. Im derzeitigen Prototypen-Stadium schlägt sich die Vorrichtung noch mit €491 zu Buche, sobald eine Serienfertigung möglich ist, kann jedoch eine preisgünstigere Produktion beginnen.

CellScope hat es unter die sechs Finalisten des Open Access Preises geschafft. Der Open Access Preis selbst würdigt Pionierentwicklungen, die auf frei zugänglichen Forschungsergebnissen basieren und ist mit je €22.000 dotiert. Weiters soll unterstrichen werden, welche Entwicklungen mit uneingeschränkt zugänglichen Informationen möglich sind und welchen Nutzen diese für die Gesellschaft bringen können. Am 21. Oktober wird der Gewinner des Preises feststehen, wobei jeder der Finalisten für uns bereits ein Sieger ist.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.