James Dyson Award: kindergerechte Integration im Sitzen

Integrative Chair; Quelle: https://www.inewidea.com

Ein Leben mit Behinderungen ist definitv nicht einfach – schon gar nicht für Kinder und schon gleich dreimal nicht, wenn es darum geht, von anderen Kindern integriert und akzeptiert zu werden. Vor allem, wenn die Behinderungen den Alltag so beeinträchtigen, dass die Kinder Unterstützungen in Form von Gehhilfen, Rollstühlen oder Therapiesesseln brauchen – sprich deutlich und sichtbar anders sind. Natürlich ist der Anblick dieser Hilfen auch für Eltern und Familie nicht einfach. Vier Designer aus Österreich, Maria Gartner, Floria Kainz, Peter Schanz and Stefen Wagner, haben sich dazu etwas überlegt und herausgekommen ist der Integrative Chair: ein ergonomisch geformter Therapiestuhl in stylischem Design, der eine bessere Integration ermöglicht und sogar bemalt werden kann.

Diese Erfindung haben sie dann auch gleich beim diesjährigen James Dyson Award eingereicht. Dies ist ein internationaler Design-Wettbewerb der Ingenieure und Konstrukteure zu kreativen Ideen aufrufen möchte. Ausgerufen wird er von der James Dyson Foundation – einer Wohltätigkeitsorganisation, die junge Karrieren im Bereich Ingenieurwissenschaften fördert. Neue Beiträge für 2011 können übrigens ab dem 05. April eingereicht werden.

Herstellung Integrative Chair; Quelle: https://www.jamesdysonaward.org

Gedacht ist der innovative Therapiestuhl für beeinträchtigte Kinder im Kindergarten, also zwischen drei und sechs Jahren. „Durch die ergonomische Form des Sattelsitzes und den seitlichen Fixierungen ist es dem behinderten Kind möglich aufrechter und sicherer zu sitzen“, so die Erfinder. Der Stuhl kann ganz einfach aufgebaut werden und ist im geschlossenen Zustand sogar mit Kreide bemalbar: die Kunstwerke kann man später einfach wieder abwaschen. Und ganz nebenbei sorgt der Therapiestuhl auch für eine humanere Therapie und kann weitere Fehlstellungen der Wirbelsäule verhindern. Und selbst bei Anfällen wie Spasmen kann der Stuhl helfen – indem das Kind durch die Sitzposition in ein Schwebegefühl versetzt wird, kann es sich schneller wieder beruhigen. Das Beste aber ist: durch die verschiedenen Positionen kann das beeinträchtigte Kind Räume aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten und auf Augenhöhe mit anderen Kindern spielen!

Integration auf Augenhöhe macht es vielen Beeinträchtigten mit Sicherheit leichter ihren Alltag zu bewältigen und von ihrem Umfeld angenommen zu werden.  Bleibt zu hoffen, dass das Konzept aufgeht und ganz schnell viele Kinder diese tolle Möglichkeit nutzen können!

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