Immer mehr Bereiche der Lebensmittelindustrie greifen auf Trockeneipulver zurück, aber hätten Sie gedacht, dass österreichische Betriebe bisher auf Importe angewiesen waren? Die EiVita Austria KG will diese Marktlücke mit einer Investition von neun Millionen Euro schließen.
Je nach Branche – sei es nun die Herstellung von Backwaren, Mayonnaise oder auch Nudeln – wird auf verschiedene Trockeneipulver zurückgegriffen. Manches Mal wird nur der Dotter benötigt, andere brauchen lediglich das Eiweiß, aber auch die Kombination bleibt gefragt.
„In letzter Zeit steigen immer mehr Bäckereien und Konditoreien auf Ei in Pulverform um“, erklärt Andreas Hütter, Geschäftsführer der EiVita Austria KG. Die Vorteile des Trockeneis liegen auf der Hand – es lässt sich viel einfacher verarbeiten, da es sich in etwa wie Mehl oder Zucker verhält. Damit verbunden ist es aufgrund seiner „Trockenlegung“ hygienischer und länger haltbar, was weitere wichtige Kriterien darstellt. „Bisher hat es keinen österreichischen Betrieb gegeben, der dieses Produkt hergestellt hat“, legt Hütter dar. Der Bedarf wurde erkannt und die Entscheidung die Nachfrage selbst zu befriedigen getroffen. Alles in allem wurden neun Millionen Euro in eine Eieraufschlaganlage mit Trockenpulveranlage investiert.
Hütter erklärt den Ablauf: „Die Eieraufschlagmaschine öffnet das Ei. Dann gibt es die Möglichkeit Eiweiß und Dotter zu trennen. Je nachdem, welche Teile weiterverarbeitet werden, stellt die Trockenanlage Vollei-, Eigelb– oder Eiweißpulver von den Sparten Biofreiland, Freiland und Bodenhaltung her.“ Die Energie zur Trocknung der Eier liefert ein Hackschnitzelheizwerk. Seit April dieses Jahres sind die Maschinen in Betrieb, wobei jedes Ei – egal welcher Güteklasse – mit dem AMA-Gütesiegel zertifiziert ist und somit bis zum Herkunftsbetrieb zurückverfolgt werden kann.
Im steirischen EiVitaAustria Unternehmen werden übrigens ausschließlich Eier österreichischer Vertragslandwirte verarbeitet. Pro Jahr sollen etwa 120 Millionen Eier zu 1500 Tonnen Trockenei verarbeitet werden, was ungefähr der Hälfte des österreichischen Bedarfes entspricht.
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