Das Skifahren – beliebt, leider immer teurer und bald bricht wieder die Saison an. Neben dem Geldbörserl, das die Belastung zu spüren bekommt, meldet sich oft auch der Muskelkater am nächsten Tag. Zudem drückt oftmals der Schuh. Skischuhe sind nun einmal klobig und müssen fest sitzen, damit die Skiführung auch optimal umgesetzt werden kann.
Franz Egger kennt sich mit Skiartikeln aus, ist er doch selbst Sportartikelhändler in Dorfgastein. Der erfinderische Pongauer hat sich seine eigenen Gedanken gemacht und überlegt, wie er das gängige System verbessern kann. Nachdem er seit Jahrzehnten passgenaue Skischuhe für seine Kunden anfertigt, ist er mit allen Problematiken vertraut. „Der Schuh ist das wichtigste Element im Skilauf. Mehr als 80 Prozent der Skifahrer verwenden zu große Schuhe. Die Folge: sie haben keinen Halt und sind unsicher unterwegs.“ Vier Jahre lang tüftelte der Pongauer an einer speziellen Skischuheinlage. Sein System „Easystand“ geht sozusagen einen Schritt weiter, denn mit ihr werden die Zehen höher als die Ferse gestellt.
Die Folge: durch den veränderten Stand wird der Skifahrer in eine Vorlagestellung gebracht, was eine exaktere Skiführung und somit eine bessere Kontrolle über die Ski ermöglicht. Franz Egger erklärt: „Ich drehe den positiven in einen leicht negativen Sohlenstand um. Der Skifahrer fällt bei einem erhöhten Zehenstand nicht nach hinten, er geht automatisch in die Stellung, die er beim Skifahren einnehmen soll. Dieser Vorteil kommt auch dem Kinderskilauf zugute. Kinder fahren mit starker Rückenlage und es gibt bis heute nachweislich keine geeigneten Skischuhe diese Position zu korrigieren.“
Weitere Vorteile liegen in einer Entlastung von Waden- und Oberschenkelmuskulatur wie einer Schonung der Gelenke. „Easystand“ verbessert somit nicht nur die Kontrolle des Skifahrers über seine Bretter, sondern stellt auch eine Erleichterung für den Körper dar. Auf diese Weise mindert sich das Verletzungsrisiko. Derzeit wertet Head gerade Tests von Profi-Skifahrern mit „Easystand“ aus. Der Salzburger Skilehrer-Ausbildner Gerhard Angerer kann die positiven Auswirkungen bereits bestätigen: „Kommt der Skifahrer in Rückenlage, bleibt der Druck auf der Sohle und er bringt den Ski noch um die Kurve. Bei einem herkömmlichen Schuh würde er viel leichter die Kontrolle über den Ski verlieren.“
Franz Egger hat den innovativen „Easystand“ durch mehrere Patente bereits schützen lassen. Die Vorteile der neuartigen Skischuheinlage liegen auf der Hand und werden durch verschiedene Hersteller geprüft. Für den Abschluss der Erfinder-Erfolgsstory fehlt jetzt noch ein Lizenzvertrag.
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