Aktentasche? Nein. Mein Faltrad

Stellen Sie sich vor: Sie sind unterwegs und haben eine Aktentasche bei sich. Plötzlich fällt Ihnen ein, dass Sie noch eine Besorgung vergessen haben. Schnell packen Sie Ihr Fahrrad aus der Aktentasche, entfalten es und los gehts.

Zukunftsmusik?

Quelle: https://www.innovations-report.de/

Nicht mehr lange.
Im Rahmen des europäischen Forschungsprojektes Bike Intermodal wurde gerade eben der erste Prototyp eines Faltrades entwickelt, das zusammengeklappt in etwa die Größe einer Aktentasche besitzt und lediglich 7,5 kg wiegt. Das Rad, das auf die Größe 50 x 40 x 15 cm zusammengefaltet werden kann, lässt sich einfach verstauen, transportieren oder im Restaurant, in der Bar oder im Kino schnell in die Ecke stellen. Die einzelnen Bauteile sind darüber hinaus vollständig wiederverwertbar. Dies bedeutet, dass das Fahrrad von der Produktion bis zu seinem Gebrauch und der Wiederverwendung einem umweltfreundlichen Lebenszyklus folgt.

Alessandro Belli von Tecnologie Urbane, einer der wichtigsten an dem Projekt beteiligten Partner und Gründer des von Bike Intermodal ausgegliederten Start-ups, kommentiert: „Mit Bike Intermodal verbinden wir optimale Vorgehensweisen in den Bereichen Design, Produktion und Montage. Wir verwenden die neuesten auf dem Markt erhältlichen Materialien, um ein super-kompaktes, leichtgewichtiges und attraktives Fahrrad zu schaffen, das den Anforderungen des Lebens in der Stadt optimal gerecht wird.

Revolutionäres Design im Bereich der Falträder
Jedes Jahr werden etwa 135 Millionen Fahrräder produziert. Falträder machen dabei einen Marktanteil von 2 % aus.
Wir haben das Fahrrad robuster gemacht, indem wir die Anzahl der Bauteile limitierten und nur die widerstandsfähigsten und dabei leichtgewichtigsten Materialien verwenden, so zum Beispiel Magnesium. Jedes Teil wurde getestet und lässt sich sowohl zurückverfolgen als auch wiederverwerten. Unser Prozess konzentriert sich auf Qualitätskontrolle, die Rückverfolgbarkeit des Produktlebenszyklus und Umweltbewusstsein”, betont Belli.

Entwicklung und Vermarktung des Produkts
Das Forschungsprojekt Bike Intermodal erhielt von der Europäischen Union Fördergelder in Höhe von 1,58 Millionen Euro. Seit dem Abschluss des Projekts hat das Start-up weiter an einer Optimierung des Designs und Produktionsprozesses des Fahrrads gearbeitet und inzwischen einen kommerziell umsetzbaren Prototyp entwickelt. Das Unternehmen führt zurzeit Gespräche mit einer Reihe von Venture-Capitalists sowie einigen bekannten Namen in der Automobilindustrie, um den Prototyp auf den Markt zu bringen.

Unter optimalen Produktionsbedingungen rechnet Belli mit einem Preis von 800 Euro für ein Fahrrad ohne Motor und mit 1.300 Euro für das Modell mit Antrieb. Zudem wird es zum Preis von 500 Euro ein sogenanntes Fixie*-Modell mit nur einem Gang geben. Nach der Markteinführung rechnet Belli mit einem Preis von 1000 Euro für ein Fahrrad ohne Motor und 1500 Euro für das Modell mit Antrieb. Angesichts der Tatsache, dass mehr als zwei Drittel der europäischen Bevölkerung in großen und kleinen Städten leben – und dies mit steigender Tendenz – ist der potenzielle Markt beachtlich.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.