Vom Studium ins eigene Unternehmen: mit einer kreativen Erfindung

Hot Spot by InForo; Quelle: In Foro

Studentisches Potenzial ist nicht zu unterschätzen – an vielen Fachhochschulen und Universitäten studieren die Erfinder von morgen. Preise, Wettbewerbe, Awards gibt’s schon einige, die diese Innovationen würdigen. Aber was passiert eigentlich mit den Erfindungen nach dem Studium? Die ein oder andere wird weiterverfolgt und in so manchem Fall landen Studenten nach ihrem Abschluss direkt im eigenen Unternehmen. So ist’s auch bei Dominik Hipp: Erfinder, ehemaliger FH-Student und Entrepreneur der Firma In Foro. erfinder.at hat mit ihm über seine Idee „Hot Spot – der Stuhl, der Dich wärmt“  und die Startschwierigkeiten gesprochen.

Dominik, was genau ist eigentlich Hot Spot?

Die Erfindung besteht eigentlich einfach aus einem Stuhl, auf dem die Polster für Gesäß und Rücken per Knopfdruck wohlige Wärme spenden. Die Idee dahinter ist, dass man quasi zu jeder Jahreszeit im Freien sitzen und die Natur genießen kann. Es gibt übrigens zwei Ausführungen bis jetzt: eine Kombination aus Holz und Edelstahl und eine Version ganz aus Holz. Geöltes Hartholz sorgt in beiden Varianten für hohe Qualität und es gibt auch Tische dazu, mit besonders stabilen, kratzfesten Tischplatten. Unterschiedliche Polster- und Tischplattenfarben gibt’s auch noch. Ein rundum Paket für Draußen also und die dritte Variante ist bereits in Arbeit!

Und wie funktioniert das?

Die Bedienung ist ganz einfach und läuft über ein System, das komfortabel in der Armlehne eingebaut ist. Über eine intelligente Akkutechnologie werden die Polster auf angenehme Temperaturen erwärmt und man kann so ganz lange draußen sitzen. Bei Dauerbetrieb hält der Akku sogar vier Stunden! Und wenn er leer ist, dann lässt er sich mit einem Handgriff wechseln und wieder aufladen. Die Wärmeflächen sind in den Polstern integriert und arbeiten anders als herkömmliche Sitzheizungen oder Heizstrahler, mit sanften Temperaturen. Es gibt drei unterschiedliche Stufen, um die Wärme zu dosieren. So entsteht ein angenehmes Wohlgefühl.

Und das Beste ist: den Stuhl kann man bei Wind und Wetter draußen lassen, der Technik tut das nichts – lediglich die Polster müssen entfernt werden.

Wie kam es eigentlich zu der Idee?

Das kann ich so genau gar nicht mehr sagen. Ich saß mit meinen Projektpartnern zusammen und wir haben querbeet über verschiedene Ideen gesprochen und auf einmal war dann unsere Erfindung da. Das Unternehmen hatte ich ja schon vorher gegründet mit zwei Partnern von der FH. Alles aber nach dem Studium erst.

Was hast Du studiert?

Ich komme ursprünglich aus Bayern und mich hat es dann wegen dem Studium an die FH nach Kuchl verschlagen. Dort hab ich Holztechnik und Holzwirtschaft studiert und 2007 meinen Abschluss gemacht.

Wie hast Du das mit der Unternehmensgründung geschafft?

Na ja das war alles schon ein steiniger Weg. Ich hab gemeinsam mit einem Studienkollegen, Timo Nau, angefangen – der hat jetzt sein eigenes Designbüro und macht für mich die gesamte Produktgestaltung. Anfangs gibt’s natürlich viele Schwierigkeiten: die Produktentwicklung schon mal alleine, dann die Finanzierung und am schlimmsten waren die Zweifel! Man kommt immer wieder an den Punkt wo man sich fragt, ist das Projekt den Aufwand wirklich wert und interessiert sich am Ende überhaupt wer dafür? Dabei die Motivation zu erhalten und nicht aufzugeben – das war das größte Problem manchmal. Hier hat mir Timo oft geholfen, aber meist musste ich mich selbst wieder aus dem Tief ziehen. Eine harte Schule, die mich aber sehr viel gelehrt hat. Blaue Flecken und einige Watschen gab’s natürlich trotzdem.

Dominik Hipp und Timo Nau; Quelle: privat

Was würdest Du Erfindern raten, die ihre Idee weiterverfolgen möchten?

Wenn Du durch die Hölle gehst, dann geh trotzdem weiter! Ganz klar! Motivation und Durchhaltevermögen ist das A und O. Und man braucht gute Freunde, die einen auch mal auffangen. Auf der anderen Seite sollte man Visionen auch verfolgen – auch wenn sie auf Anhieb vielleicht verrückt sind.

Dominik Hipp ist bei In Foro alles in Einem: Geschäftsführer, Produktentwickler, Planer, Finanzmanager und vor allem baut er seine Stühle auch selbst zusammen! Nebenbei betreibt er noch die Firma In Foro Engineering und arbeitet dabei als Produktentwickler für namhafte Firmen, wie Atomic. Ein Erfinder mit vielen Visionen also, der als Absolvent den Schritt ins eigene Unternehmen gewagt hat!

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