Trend- und Zukunftsforschung – eine Branche mit Zukunft?

Quelle: www.zukunftsinstitut.at

Kaum eine Branche wird mehr beäugt, als die Trend- und Zukunftsforschung. Zukunft ist nun mal die Zeit, in der wir alle leben werden. Verständlicherweise ist das Interesse – wie auch das Misstrauen groß. In den 80er-Jahren war die Trend- und Zukunftsforschung noch weitestgehend unbekannt in Deutschland. Und jetzt, 30 Jahre später ist sie aus den Kinderschuhen gewachsen.  Nicht nur, dass sich verschiedene unabhängige Anbieter am Markt etablieren konnten. Viele große Unternehmen haben inzwischen Zukunfts-Think-Tanks eingerichtet. Hierzu gehören z.B. die Automobilhersteller Daimler  und Volkswagen oder im Bankensektor die HypoVereinsbank und die Deutsche Bank. Ebenso öffnen sich immer mehr Mittelständler den Methoden und Herangehensweisen der Trend- und Zukunftsforschung und nutzen diese für ihre strategische Planung oder Innovationsentwicklung.

Das größere Zukunftsinteresse resultiert aus dem härteren Wettbewerb. Unternehmen müssen heute proaktiv etwas für ihre Wandlungsfähigkeit tun, das Tempo ihrer Anpassungen erhöhen. Sie müssen verstehen, dass der Wind dreht, BEVOR die Flaute da ist. Sie müssen vorausschauende und gleichzeitig flexible strategische Planung betreiben. Globale Märkte lassen nur denjenigen eine Chance, die den richtigen Riecher haben. Dabei hilft die Trend– und Zukunftsforschung, die als zwei unterschiedliche, aber miteinander verknüpfte Disziplinen zu verstehen sind. Das Zukunftsinstitut arbeitet daher mit dem Modell der „Integrierten Trend- und Zukunftsforschung“, bei dem verschiedene Methoden der qualitativen Sozialforschung wie z.B. Experten-Interviews zum Einsatz kommen.

Trendforschung ist die Analyse der Wandlungsprozesse der Gegenwart. Im Fokus stehen kulturelle Phänomene, die den aktuellen Zeitgeist prägen, sowie Entwicklungen in Teilsegmenten der Gesellschaft. Der kognitive Horizont ist markt- und handlungsorientiert, also auf die nächsten fünf bis zehn Jahre ausgerichtet. Die Ergebnisse der Trendforschung sind daher vor allem für Fragestellungen des Marketing relevant – beispielsweise für die Positionierung von Marken und Unternehmen oder für die Entwicklung von Innovationen. Zukunftsforschung hingegen ist die Darstellung und Erfassung möglicher Zukünfte, beschäftigt sich also mit den langfristigen Auswirkungen von Trends. Hierbei geht es um großflächige, vernetzte Wandlungsprozesse in Gesellschaft und Wirtschaft. Die Zukunftsforschung kommt für strategische Fragestellungen im Management zum Einsatz, wenn es beispielweise um die grundsätzliche Neuausrichtung eines Unternehmens geht. Der kognitive Horizont ist auf einen Zeitraum zwischen 10 und 25 Jahren ausgerichtet.

Kann das Zukunftsinstitut die Zukunft vorhersagen? Kaum eine Frage wird wohl so häufig gestellt, wie diese. Das Zukunftsinstitut versucht erst gar nicht die Illusion zu verkaufen, die Zukunft ließe sich ausrechnen. Wir können schlichtweg nicht sagen, wie viele Menschen in 20 Jahren probiotische Joghurts essen. Diese Form der Prognose steht auch nicht im Zentrum der Arbeit. Das Zukunftsinstitut benennt Entwicklungen. Zukunft ist immer in der Gegenwart eingekapselt. Das heißt: Trends existieren immer schon im Heute – wenn auch in Nischen. In Form von Trendanalysen gilt es, diese zarten Zukunftspflänzchen frühzeitig aufzuspüren und eine Einschätzung über ihre Bedeutung abzugeben.

Ein Beispiel für eine Trendentwicklung, auf die das Zukunftsinstitut früh aufmerksam gemacht hat, ist Open Innovation. Lange bevor die sozialen Netzwerke und Ideenplattformen die Kommunikation und Zusammenarbeit in den neuen Medien prägten, berichteten wir im Jahre 2006 über die Öffnung von Innovationsprozessen. Wir beschrieben die Möglichkeiten des „Brain-Outsourcing“ und wie sich durch die Integration von Externen in Innovationsprozesse die Wertschöpfung steigern lässt. In unserer Studie „Praxis-Guide Cross-Innovations“ aus dem Jahr 2009 (kostenfreier Dowload auf www.zukunftsinstitut.de) beleuchteten wir das Phänomen auf Basis einer empirischen Erhebung unter Innovationsmanagern im deutschsprachigen Raum. Heute hat sich das „Open Innovation“-Prinzip als neues Paradigma in Entwicklungsprozessen durchgesetzt.

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