Es ist immer wieder spannend, welche Möglichkeiten technische Fortschritte bieten. Die ersten flexiblen Bildschirme werden bereits mit Spannung erwartet und wiederholt werden die Worte „haptisches Display“ fallen gelassen, wenn es etwa darum geht mit welchem neuen Schritt uns das nächste iPhone überraschen will. Technische Ansätze und Möglichkeiten gibt es etliche, bevor jedoch eine Umsetzung wirtschaftlich realistisch und rentabel wird, sind stets noch langwierige Verbesserungen notwendig.
Eher unbekannt in puncto neuartige Entwicklungen gestalten sich transparente, dehnbare Lautsprecher. Oder haben Sie von diesen bereits gehört?
An solchen arbeitet u.a. ein junger Physiker aus Linz an der Harvard Universität. Gemeinsam mit seinen Kollegen hat Christoph Keplinger einen wichtigen Schritt in Bezug auf verformbare, transparente und stromleitende Materialien getan. Das Forscherteam hat nämlich aus einem völlig transparten und dehnbaren Ionenleiter einen Lautsprecher gebaut. Der innovative Lautsprecher folgt dabei dem Prinzip eines künstlichen Muskels, der elektrische Energie in mechanische umwandelt.
Dieser künstliche Muskel besteht aus einer dünnen Schicht durchsichtigen Gummis, der zwischen zwei Lagen eines mit Salzwasser gequollenen Polyacrylamid-Gels liegt, das als Ionenleiter fungiert. Mittels angelegter Spannung wird eine elektrostatische Kraft auf die Gummischicht ausgeübt, die je nachdem die Gummischicht zusammenzieht und im Rhythmus der angelegten Spannung vibrieren lässt. Mit ihrer Erfindung zeigen Keplinger und sein Team neue Möglichkeiten auf. „Die große Vision sind ‚Soft Machines‘, die jenen der Natur nahekommen“, erklärt der Linzer. Solche ionischen Systeme würden ähnlich funktionieren wie Teile des menschlichen Körpers. Die Entwicklungen schreiten fort und es wird wohl auch keine Ewigkeiten mehr dauern bis die eine oder andere „Soft Machine“ Einzug in den Alltag hält.
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