In unserer schnelllebigen Welt schreitet vor allem die elektronische Ausstattung im Eiltempo voran. Während vor zehn Jahren Handys immer kleiner wurden und gerade einmal mit Farbdisplays punkteten, liegt der Trend dieser Tage ganz eindeutig bei Smartphones mit großem Display.
Ob Tablet oder Smartphone – die Steuerung wird immer intuitiver. Mit einem Wisch ist das Programm sozusagen weggefegt, der nächste Inhalt wird angesteuert. Doch wie sollen sich hier Menschen mit Sehbehinderung zurechtfinden?
Die elektronische Hürde erlebte auch Kristina Tsvetanova als Sie ein blinder Kommilitone an der Universität bat, ihn online in einem Kurs anzumelden. „Das hat mir gezeigt wie sehr unsere Technik auf Sehende abgestimmt ist“, erzählt Tsvetanova, die Wirtschaftsingenieurwesen und Maschinenbau studiert hat. Zusammen mit ihren beiden Partnern, den Brüdern Slavi und Stanislav Slavev, welche Profis im Bereich Software und 3D-Design sind, machte Sie sich an die Entwicklung eines Tablets für Sehbehinderte.
Ihr Tablet besitzt in der oberen Hälfte eine spezielle Folie, die sich ständig an die Blindenschrift anpasst. „Wenn Sie einen USB-Stick anstecken, erkennt die Software die gespeicherten Dokumente und übersetzt den Text in Brailleschrift“, erklärt Tsvetanova. „Die Folie erzeugt schließlich winzige Blasen, die erscheinen und auch wieder verschwinden, damit der Nutzer den Braille-Code ertasten kann.“ Beim Surfen im Internet werden die Seiten eingelesen und in Brailleschrift wiedergegeben. Zusätzlich ist im Tablet eine sogenannte Perkins-Style-Tastatur integriert, mit welcher ganz einfach in Braille geschrieben werden kann.
Welche Materialien für diese Technik verwendet worden sind, bleibt das Geheimnis der drei bulgarischen Jungunternehmer, die aufgrund besserer Rahmenbedingungen nach Wien gezogen sind. Derzeit wird die eigene GmbH „Green Vision“ gegründet. Bis Jahresende ist der marktfähige Prototyp des Tablets wohl fertig. Die Startfinanzierung ist in jedem Fall bereits gesichert, denn mit über 20 Preisen, die ihr Projekt bislang gewonnen hat, kam auch ein gewisses Preisgeld. Als Partner konnte übrigens unter anderem die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen gewonnen werden.
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