Schaumglas – kann mehr als erwartet

Schaumglas - Material mit vielen Möglichkeiten, Quelle: www.sfg.at

In unseren Breiten wird meist brav Müll getrennt.
Restmüll, Papier, Metall, Plastik und Kompost werden brav entsprechend entsorgt. Manche bedienen sich auch der Öko-Box, um Tetrapaks sozusagen „loszuwerden“.
Im Recyclingprozess kann in Folge ein gewisser Teil des Mülls wiederverwertet werden. Beim Glas werden Fragmente, die zum Beispiel zu klein zum Recyclen sind, zu Schaumglas weiterverarbeitet.

Um Schaumglas zu erhalten, wird dem Glas ein Treibmittel, etwa Kohlenstoff, hinzugefügt und in einem Durchlauf-Ofen gebacken. In diesem Prozess schäumt das Glas auf und ist nach dem Abkühlen einsatzbereit.

Vorzugsweise wird Schaumglas, das am Ende aus nur 20% Glas und 80% Luft besteht, als Dämmstoff eingesetzt. Schaumglas ist nämlich nicht nur federleicht, sondern auch formbeständig, frostfest und nicht brennbar. Als Beimengung in der Ziegelproduktion dient es dazu Ziegel leichter und stabiler zu machen.


Das Unternehmen Zotter Technologies GmbH ist ein Profi, wenn es darum geht, Glas wiederaufzubereiten. Die Produktion von Schaumglas konnte das Unternehmen schon wesentlich effizienter machen. „Wir beschäftigen uns schon sehr lange mit diesem Werkstoff. Unser jahrzehntelanges Know-How ermöglicht es uns, wesentlich effektiver mit dem Rohmaterial umzugehen und die Voraufbereitung zielgerechter zu gestalten,“ weiß Inhaber Klaus Zotter. Doch Zotter hat noch viel mehr mit dem wohl etwas unterschätzten Material vor. „Es laufen Versuche mit der amerikanischen Luftfahrtbehörde, Schaumglas als Bremsmaterial am Ende einer Laufbahn einzusetzen. Wälle aus Schaumglas blockieren im Notfall das Flugzeug, ohne große Schäden zu hinterlassen.“

Doch auch für die Automobilindustrie gestaltet sich Schaumglas durchaus interessant, da es bei gleich bleibender Stabilität tragende Teile leichter machen kann. Dadurch wird eine Gewichtsreduktions bewirkt und Treibstoff gespart. Weitere Einsatzmöglichkeiten betreffen etwa die Anwendung als Aufprallschutz bei Tunnelportalen. Nach wie vor ist das Potential für diesen Stoff sicherlich nicht ausgeschöpft. „Wir arbeiten in universitären Kooperationen an geänderten Rezepturen, um ganz spezielle Eigenschaften des Materials zu bekommen,“ erklärt Zotter. Die Steirische Wirtschaftsförderung unterstützt dieses Projekt übrigens mit dem Programm Rat!Geber.

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