Photovoltaik-Module auf Dächern sind schwer zu verbergen. In schwarz-blauer Farbe schimmern sie meist schon von weitem entgegen. Das mag viele nicht stören, da der ökologische Gedanke zählt, aber in sensiblen Wohngegenden und ganz besonders in der Grazer Altstadt, die den Titel UNESCO-Weltkulturerbe trägt, würden Photovoltaikdächer das optische Erscheinungsbild stark beeinträchtigen. So wacht die Grazer Altstadtkommission auch mit Argusaugen über die roten Ziegeldächer der Stadt. Nichtsdestotrotz bilden jedoch Umweltschutz und Ressourcenschonung wichtige Themen.

Im Rahmen des Forschungsprojektes „PV@Graz“ bemühen sich das Institut Material der Joanneum Research und der Karl-Franzens-Universität sowie die Forschungsstelle Kunstgeschichte um eine Lösung. Zentrales Thema des Projektes bilden innovative Beschichtungstechnologien, welche eine optisch ansprechendere Alternative zu den bislang gängigen schwarz-blauen Photovoltaikmodulen ermöglichen sollen.
Die Optik allein reicht natürlich nicht – Einbußen in puncto Leistung dürfen nur in begrenztem Maße ausfallen. Mehr als 10% darf nicht an Wirkkraft verloren werden.
Projektleiter Gerhard Perharz ist optimistisch: „Wenn wir das Projektziel erreichen, stehen die Chancen gut, dass in Zukunft auf den Dächern der Grazer Altstadt erneuerbare Energie in größerem Umfang produziert wird und man kann davon ausgehen, dass ein großer Teil des Eigenenergieverbrauchs der innerstädtischen Haushalte so gedeckt werden kann.“
Insgesamt ist ein Zeitrahmen bis April 2016 für das Forschungsprojekt angelegt, wobei Mitte 2015 erste Ergebnisse vorliegen sollen. Den Großteil der Kosten, etwa 90%, deckt dabei der Zukunftsfonds des Landes Steiermark.
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