Künstliche Wolke bringt Pulverschnee

Energiehungrig... Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Schneekanone.jpg

Die Skisaison ist bereits seit einiger Zeit eröffnet und eifrig wedeln Skibegeisterte über die Pisten. Was ist, wenn der Schnee ausbleibt? Dann werden energiehungrige Schneekanonen angeworfen, damit dem Skispaß nichts im Wege steht. Ein Forscherteam von der Universität für Bodenkultur und der Technischen Universität Wien testet dieser Tage jedoch eine völlig neue Methode.

Die künstliche Wolke
Im Labor hat es bislang gut funktioniert – die künstliche Wolke brachte den erhofften Pulverschnee. Nun geht es jedoch ab in die freie Wildbahn. Im Tiroler Obergurgl soll die neue Methode nun unter realen Bedingungen getestet werden. Dort wird in einer dreieinhalb Meter hohen, ballonförmigen Kammer durch Einspritzen von Wassertropfen eine künstliche Wolke erzeugt. Indem in der Kammer Temperaturen von weniger als minus fünf Grad Celsius herrschen, kühlen die Tröpfchen ab ohne selbst zu gefrieren. „In diesen Nebel werden dann Kristallisationskeime eingebracht, die wie Magnete wirken und größere Kristalle bilden, die dann als Schnee aus dem Wolkenbehälter fallen“, erklärt Michael Bacher, wissenschaftlicher Leiter des Projektes, den Vorgang.

Besser als Schneekanonen
Mithilfe dieser neuen Technologie kann Schnee erzeugt werden, der aufgrund seiner geringen Dichte Pulverschnee sehr nahe kommt. Besonders vorteilhaft zeigt sich aber der deutlich reduzierte Energieverbrauch im Vergleich zu Schneekanonen. „Herkömmliche Schneekanonen können aus einem Kubikmeter Wasser nur rund zwei Kubikmeter Schnee erzeugen, wir können aus einem Kubikmeter Wasser bis zu 15 Kubikmeter Pulverschnee produzieren!“, gibt Bacher an. Den gesamten Winter über wandelt sich Obergurgl zur neuen Forschungszentrale – dort wird die gesamte Saison unter realen Bedingungen geforscht, denn nach dem Winter soll der erste Prototyp produziert werden. In vier Jahren, so hofft man, wird die innovative Technologie bereits flächendeckend zum Einsatz kommen.

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