Das Maibaumaufstellen liegt gerade eben zwei, drei Wochen hinter uns. All jene, die live mit dabei waren, hatten sicherlich viel Spaß bei diesem alljährlichen Brauch. Vielleicht haben Sie sich dabei auch in Schale – also in Ihr schickes Dirndl oder die feine Lederhosen – geworfen. Bier und Schweinsbraten bzw. andere Köstlichkeiten aus dem Bierzelt oder von diversen Schmankerlständen sind ebenso unverzichtbar wie die musikalische Unterhaltung. Zum Teil gibt die örtliche Musikkapelle ihr Bestes, manchmal sind es auch kleine, feine Gruppen, die mit Ziehharmonika & Co nette Stanzerl darbringen.
Da ich selbst keine Ziehharmonika spielen kann,
war mir bis vor kurzem nicht bewusst, dass beim Spielen mit dieser oft getrickst werden musste.
Die Sache ist nämlich Folgende:
Bei der steirischen Harmonika müssen speziell in den obersten Oktaven spezielle Griffe für Akkorde gelernt werden, da durch die Konstruktion des Instruments, die Töne ansonst nicht richtig zusammenklingen würden. Würden also die Akkorde „einfach korrekt“ gegriffen, würde sich unweigerlich ein Misston daruntermischen.
Dieser Umstand hat sicher vielen Schülern den einen oder anderen Fluch entlockt, denn aufgrund dieser Anomalie waren bisher sozusagen spezielle Fingerübungen vonnöten.
Sewi Krammer und Elke Margetich kennen diese Problematik genau. Beide sind begeisterte Musiker und unterrichten ebenso Volksmusik. Auch verschiedene Unterrichtsunterlagen haben die beiden bereits erstellt. Weil das ewige Umgreifen, damit dann doch die richtigen Töne fallen, am Ende doch nicht der Weisheit letzten Schluss sein konnte und sie einfach das System verbessern wollten, gingen Herr Krammer und Frau Margetich das Problem an.
Die musikalischen Erfinder haben mit ihren Instrumenten herumexperimentiert und kamen schließlich auf einen letztlich ganz simplen Lösungsansatz. Es ist lediglich eine kleine Modifikation an der Harmonika notwendig und die Akkorde in den oberen Oktaven können ganz normal gegriffen werden. Das Duo war selbst ganz erstaunt wie einfach und zugleich effektiv ihre Lösung ist. „Else“ nennen die beiden das neue System – nach den Namen der Erfinder, Elke und Sewi. Inzwischen ist zumindest in Musikerkreisen „Else“ keine Unbekannte mehr und kommende Harmonikaschüler können erleichtert aufatmen!
Antworten