Niemand geht gerne zum Zahnarzt – das ist wohl eine der wenigen allgemein gültigen Wahrheiten! Alleine der hohe Summton der verschiedenen Bohrgeräte fährt wirklich durch Mark und Bein. Die Betäubung der Spritze – zum Glück gibt es sie! – hinterlässt stundenlang ein eigenartiges nicht unbedingt angenehmes Gefühl im Gesicht und das ganze Unwohlsein beginnt im Grunde bereits mit dem Niedersetzen auf jenem Stuhl, auf dem man nun tatsächlich ausgeliefert ist!
Aber zumindest eine bittere Pille müssen wir demnächst nicht mehr schlucken! Stichwort: Abdruck. Bisher musste für einen Abdruck die unvermeidbare Paste in den Mund genommen und mit dieser im Sitz für gefühlte unendliche Zeiten ausgeharrt werden…
Diese Zeiten sind vorbei! Dank sei Horst Koinig und seinem Erfindergeist!
Der 59jährige Zahntechniker und sein Klagenfurter Unternehmen a.tron3 GmbH haben in 1,5jähriger Zusammenarbeit mit SpezialistInnen der Forschungsgruppe „Embedded 3D Vision“ des Austrian Insitute of Technology, kurz AIT, einen oralen 3D Scanner entwickelt. Klingt nicht beeindruckend? Ist es aber mit Sicherheit allemal!
Der volle Name dieses Wundergeräts lautet a.tron 3D Intraoral Scanner und ist der kleinste optische 3D Scanner der Welt! Der Scanner ist nur ein bisschen größer als ein Kugelschreiber und übermittelt seine Daten in Echtzeit an den Computer. Damit wird das „Abnehmen“ eines Zahnabdrucks völlig unproblematisch, für den Patienten geschmacksfrei:-) und der Zahnarzt erhält in einfacher Art und Weise voll-digitale Zahnabbildungen.
Auf großes Interesse stieß der 3D Scanner 2011 in Köln, als er auf der internationalen Dentalshow IDS erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden ist. Da das System große Vorteile bietet, wird bereits jetzt an Adaptierungen gedacht, sodass die Technik auch im Bereich der Orthopädie oder auch der Mechatronik eingesetzt werden kann.
Obwohl der 3D-Dentalscanner erst ab April 2012 auf dem Markt ist, konnte er schon einige Preise einheimsen, so den VISION Award 2011 für die beste Newcomer-Technologie im Rahmen der „Internationalen Fachmesse für Bildverarbeitung“ in Stuttgart und Platz 3 des österreichischen Erfinderpreises INVENTUM, über den wir zuletzt berichtet haben.
Also mir gefällt sie – endlich wieder einmal eine Idee mit Biss :-)!
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