Beatmungspumpe rettet Leben

Wie lange ist bei Ihnen der Erste Hilfe Kurs aus? Wahrscheinlich bereits etliche Jahre, aber würden Sie im Ernstfall wissen, wie Sie helfen können? Schwierig – man vergisst doch einiges mit der Zeit. Das Rettungsteam am Einsatzort weiß auf jeden Fall Bescheid – jeder Handgriff sitzt und die notwendige Ausrüstung wird stets mitgeführt.

Mobiles Beatmungsgerät für Großtiere, ©Vetmeduni Wien

Die notwendige Ausrüstung ist gerade bei Tierärzten immer wieder ein Problem. Besonders bei Atemstillständen oder einem Herz-Kreislaufstillstand bei Pferden war die Durchführung der erforderlichen Beatmung bislang praktisch unmöglich. Gängige Beatmungsgeräte eignen sich alles andere als für einen Feldeinsatz, da sie zu schwer sind und neben Strom ebenso Druckluft benötigen. Grund genug für Anästhesisten der Veterinärmedizinischen Universität Wien ein innovatives Gerät zu entwickeln. Mit dem neuentwickelten Beatmungsgerät kann erstmals auf eine simple und dabei preiswerte Vorrichtung zurückgegriffen werden.

Die Konstruktion des „Lebensretters“ ähnelt einem Blasebalg. Zunächst wird der Beatmungsschlauch in die Luftröhre des Tieres eingeführt. Anschließend betätigt man die Pumpe mit dem Fuß – ähnlich dem Vorgang am See, wenn es gilt die Luftmatratze aufzublasen. Das Gerät, welches von Yves Moens und seinem Team entwickelt wurde, besitzt dabei ein Luftvolumen von 2,5 Liter. Problematisch zeigte sich am Anfang der Umstand, dass ein Pferd jedoch fünf bis sechs Liter Luft pro Atemzug aufnimmt. Das Forschungsteam konnte jedoch nachweisen, dass durch die Benützung des vorhandenen Ventils und eines mehrmaligen rasch erfolgten Pumpens des Blasebalgs das notwendige Luftvolumen erreicht werden kann. Dabei erfolgt die Ausatmung übrigens über ein zweites Ventil.
„Im Fach Anästhesie hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan. So auch in der veterinärmedizinischen Anästhesie. Wir arbeiten an verbesserten Narkosetechniken und Beatmungsmaschinen um Risiken zu reduzieren. Die von uns entwickelte Beatmungspumpe ermöglicht mehr Sicherheit bei Narkosen für Großtiere im Feld aber auch letztendlich mehr Rechtssicherheit für den Tierarzt entsprechende Vorkehrungen getroffen zu haben“
, erklärt Yves Moens.

1 Kommentar

  1. Mir war gar nicht bewusst dass es bis dato diese Möglichkeit gar nicht gab.
    Und das Österreich doch auch ein Land der Erfinder ist. Werde gleich mal weiterstöbern, toller Blog!

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