Ein heißes Pflaster
Das sind brandneue Straßenabschnitte alle mal. Ohne Hitze geht nichts. Das Bitumen, welches das Gestein im Asphalt zusammenhält, lässt sich nunmal nur bei sehr hohen Temperaturen bearbeiten. Das bedeutet zwangsläufig einen hohen Energieaufwand und sehr anstrengende Arbeitsbedingungen.
Die TU Wien forscht indessen an umweltfreundlicheren Gussasphaltmischungen. Diese sollen bereits bei im Vergleich niedrigeren Temperaturen dieselbe Qualität wie derzeit gängige Mischungen aufweisen. Derzeit wird in Österreich etwa die Jahres-Energieleistung eines mittelgroßen Flusskraftwerkes für die jährliche Produktion von Asphalt verwendet. Im Straßenbau selbst wird meist Walzasphalt verwendet, da schwere Maschinen diesen verdichten können. Oftmals können diese jedoch nicht eingesetzt werden – etwa bei Brücken oder engen Innenstadtbaustellen. Somit wird auf Gussasphalt zurückgegriffen, der nicht mehr verdichtet werden muss.
„Bei Walzasphalt hat es sich bewährt der Mischung etwas Wachs beizufügen“, erklärt Bernhard Hofko vom Institut für Verkehrswissenschaft der TU Wien. „Unterhalb einer kritischen Temperatur kristallisiert das Wachs aus, dann wirkt es sogar eher versteifend und verringert die Anfälligkeit des Asphalts der Spurrinnenbildung„, führt Hofko weiter aus. Derzeit werden an der TU Wien Experimente zu verschiedenen Asphaltmischungen durchgeführt. Neben Belastungstests wird etwa auch das Verhalten bei unterschiedlichen Temperaturen eruiert.
Förderpreis für besseren Asphalt
Bislang zeigen die Experimente, dass Wachs auch bei Gussasphalt positive Auswirkungen hat. Das Potential der umweltfreundlichen Mischung hat auch die Wiener Wirtschaftskammer erkannt, die das Projekt mit einem Förderpreis unterstützt. In den nächsten Monaten wird sich nun zeigen, welche Rezeptur tatsächlich die beste ist. Das Ziel ist klar – umweltfreundlicher Gussasphalt, der den Energieverbrauch wie auch den CO2-Ausstoß senkt.
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