Bahnübergänge – hoffentlich bald entschärft

Jedes Jahr passieren nach wie vor immer wieder Unfälle an meist unbeschrankten Bahnübergängen und das, obwohl entsprechende Warnsysteme vorhanden sind. Genau um die Zahlen solch vermeidbarer Unfälle weiter zu reduzieren, hat sich die Fachhochschule St. Pölten mit Industriepartnern an die Entwicklung eines neuen, effizienteren Warnsystems gemacht.

Gängige Warnsysteme sind akustische Signale an Triebwägen, die jedoch vom Lenker oftmals nicht wahrgenommen werden. Tatsächlich werden bei 90 Prozent der Unfälle akustische Warnsignale nicht registriert, wie Analysen belegen konnten. Eine verbesserte Warnleistung sollen nun optische Signale bringen, da sie auffälliger sind. Allerdings bildeten die dafür notwendige Stromversorgung und die ebenso notwendige Sensorausstattung für herannahende Züge bislang kostenintensive Hürden. Deshalb hat das ambitionierte Team im Zuge der Entwicklung ebenso eine autarke Stromversorgung mitbedacht sowie ein neuartiges Verfahren zur Zugerfassung – beides soll helfen Kosten zu senken.

„Mehr Sicherheit erreicht unser System durch extrem helle LED-Warnlichter, die mittels einer Sensorik automatisch aktiviert werden. Kosten sparen wir durch eine autarke und nachhaltige Stromversorgung sowie durch einen kompakten Aufbau der Anlage“, gibt Frank Michelberger vom Studiengang Eisenbahn-Infrastrukturtechnik der FH St. Pölten zu verstehen. Nach Schätzungen würden die Einsparungen recht hoch ausfallen, sodass die neue Anlage „im Idealfall rund ein Drittel günstiger ist als derzeitige Systeme.“

Das neue Warnsystem, das in Kooperation mit den Unternehmen EBE Solutions und Swarco Futurit Verkehrssignalsysteme entwickelt wurde, soll – so die Wissenschafter – die rund 3.500 ungesicherten Bahnübergänge Österreichs modernisieren und dazu beitragen die Unfallzahlen drastisch zu senken.
2011 kam es zu mehr als 50 Unfällen mit Personenbeteiligung an unbeschrankten Bahnübergängen.

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