In den vergangenen Tagen hat es so viel geschneit, dass sich in den Skiregionen, wo zu Beginn der Saison noch das große Bangen um die weiße Pracht geherrscht hat, inzwischen sicher die Schneemassen türmen. Die Skifahrer freuts, die Kinder werfen kräftig Schneebälle und die Tourengeher sind ebenso fleißig unterwegs.

Leider aber ist immer wieder auch ein Einsatz der Bergrettung notwendig. In vielen Fällen gestalten sich die Einsätze sehr schwierig. Die Bergung kann sehr heikel sein, aber auch mit anderen Problemen müssen die Rettungskräfte fertig werden. Oft ist nämlich die Kommunikation zwischen Rettungsteam und Verletztem stark eingeschränkt. Die Sprache erweist sich als zusätzliche Barriere. Das ist ein großes Problem, denn gerade in Notsituationen, in denen alles schnell gehen muss, sollte die richtige Hilfe nicht an sprachlichen Problemen scheitern. Aber wie viele Touristen informieren sich vorab über wichtige Ausdrücke in der Landessprache, die sich im Fall der Fälle vielleicht sogar als Lebensretter erweisen?
Ulley Rolles, selbst Ärztin und Bergretterin, kennt aus eigener Erfahrung die sprachlichen Hürden im Einsatz und hat sich eine praktische Lösung überlegt.
Die Lösung besteht in Sprachkarten. Die 55jährige Ärztin aus Spittal hat nämlich Sprachkarten entworfen, die wichtige Sätze und Körperteilbezeichnungen in der jeweiligen Sprache aufweisen.
Dabei befinden sich dieselben Sätze immer in der gleichen, nummerierten Zeile auf der Karte. So kann sich der Verletzte mit den Rettern verständigen, denn während der Retter seine Frage stellt und auf die entsprechende Zeile auf der Karte des Verletzten zeigt, tut dieser wiederum dasselbe auf der Sprachkarte des Retters.
Die Karten selbst sind natürlich wetterfest und im handlichen DIN-A6 Format gestaltet. In Kärnten sind sie bei der Bergrettung bereits im Einsatz. Auch andere Bundesländer und ebenso Krankenhäuser und die Flugrettung haben ihr Interesse bekundet.

Die Sprachkarten von Ulley Rolles werden sicher etliche Einsätze – zumindest sprachlich gesehen– erleichtern. Und ich denke, bald sind sie auch bei uns in jeder Rettungstasche. Sprachen haben es der Ärztin schon seit jeher angetan. Sie selbst spricht neben Englisch auch Italienisch, Holländisch, Neugriechisch und etwas Französisch und hat bereits als 14jähriges Mädchen einen ersten Sprachführer für den Urlaub zusammengestellt, damit sie mit den anderen Kindern sprechen konnte.
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