Betonkuppel. Hochgeblasen

Es klingt eigenartig
Aber Forscher der Technischen Universität Wien (TU) haben es geschafft und sind dem Ziel mithilfe neuer Baukonstruktionen bislang kostenintensive Konstruktionen obsolet zu machen einen großen Schritt näher gekommen. Grundsätzlich sind doppelt gekrümmte Schalen sehr widerstandsfähig, um den Beton jedoch in die gewünschte Form zu bringen, waren bisher aufwendige Stützkonstruktionen aus Holz notwendig. Die „Pneumatic Wedge Methode“ stellt sich als neuartige und um einiges simplere Methode dar.

Luftkissen und Stahlseil sorgen dafür, dass sich der Beton hebt. Quelle: https://science.apa.at

Pneumatic Wedge Method
Bei diesem neuen Bauverfahren wird die Betonplatte flach am Boden gegossen und vollkommen ausgehärtet. Darunter liegt jedoch ein Luftpolster, das aufgeblasen wird. Das Luftkissen selbst besitzt eine spezielle Folie, wobei im Zuge des langsamen Aufblasens gleichzeitig ein außen um die Betonplatte verlaufendes Stahlseil gespannt wird, das den Beton zusammenzieht, während sich die Schale sozusagen langsam hebt. Derart krümmt sich der Beton innerhalb einiger Stunden zu einer stabilen Schale. Um Überschneidungen zu unterbinden sind übrigens bereits im Vorfeld keilförmige Stücke ausgespart worden. Man kann sich das in etwa so verbildlichen, als ob man eine Orangenschale aufschneidet und flach auf den Tisch ausbreitet.

So sieht es aus, wenn sich eine Betonkuppel langsam erhebt: Video

Während sich die Betonplatte allmählich in Form biegt, entstehen unzählige kleine Risse. Allerdings beeinträchtigen diese die Stabilität der Form nicht wie die Wissenschaftler betonen. „Man kennt das ja von alten Steinbögen, wenn die Form stimmt, hält jeder Stein den anderen fest“, erklärt Johann Kollegger vom Institut für Tragkonstruktionen. Im Moment liegt die maximale Spannweite 50 Meter, allerdings wird bereits an komplexeren Formen gefeilt. Jedoch reduzieren sich die Kosten mit der neuen Methode im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren bereits um die Hälfte.

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