Die Mission: ehemalige Lebensadern wiederbeleben!

Donauauen, Quelle: www.derstandard.at

Von mächtigen Flüssen bis hin zu kleinen Bächen durchziehen die verschiedensten Wassersysteme das Festland. Bevorzugt an diesen Lebensadern hat sich der Mensch angesiedelt und im Laufe der Zeit leider auch dafür gesorgt, dass einstige fischreiche Wasserläufe zu beinahe toten Strömen verödet sind.
Dass dieser Entwicklung entgegenzuwirken ist, liegt auf der Hand. So hat sich die EU einen Zeitrahmen bis 2027 gesetzt, um bis dahin die Gewässer des Kontinents auf einen „guten ökologischen Zustand“ zu bringen. Im Rahmen der Bemühungen sind aber auch bereits erste Erfolge zu verzeichnen. Hier sind etwa die Donauauen zu nennen, die von ihrem unansehnlichen Zustand in den 80er Jahren nun wieder erfolgreich renaturisiert worden sind.

Für eine erfolgreiche „Belebung“ braucht es ein System, das sich an erforschten Leitsätzen orientiert. Gerade diesen Grundlagen ist die Forschungsgruppe um Susanne Muhar an der Wiener Universität für Bodenkultur auf der Spur. Neben der wissenschaftlichen Betreuung von verschiedenen Belebungsvorhaben, entwickeln sie eben genau jene Leitsätze, die schließlich ein praktisches „Handbuch“ für die Revitalisierung bilden sollen.

Um einem Missverständnis gleich vorzubeugen: sauberes Wasser alleine bedeutet nicht zwangsläufig ein gesundes Flusssystem. Wichtig ist vor allem auch, dass den verschiedenen Bedürfnissen der Tiere entsprechende Lebensräume zur Verfügung stehen. Darunter sind zum Beispiel kräftig durchströmte und damit sauerstoffreiche Kiesböden gemeint oder auch strömungsarme Uferzonen, die gerade dem Nachwuchs ein Bett geben.

Doch gerade Sand, Schotter und Kies werden oft durch diverse Dämme von ihrem Weg aus dem Gebirge ins Tal abgehalten.
Ebenso trägt das Totholz eine wichtige Funktion im ökologischen Wasserkreislauf. Deshalb wird bei der Revitalisierung zum Teil auch vom Menschen nachgeholfen und Baumstämme „bereitgestellt“. Einigen ist die Anschwemmung von Totholz allerdings ein Dorn im Auge, weil die angeschwemmten Hölzer ein „unordentliches“ Bild ergeben, was besonders jenen Menschen Unmut beschert, die am Fluss leben. Aber auch auf sie wird Rücksicht genommen und so bemüht sich das Team um Susanne Muhar ebenso darum die Erfahrungen jener Menschen miteinzubeziehen, deren täglich Brot der Fluss ist.

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