Hauchdünn und spannend!

Die hochflexiblen Solarzellen, Quelle: www.derstandard.at/johannes kepler universität linz

Stellen Sie sich vor, ein feines Seidenshirt umspielt Ihre Haut, während Sie gemütlich einen Kaffee im Freien trinken. Die Sonne scheint und Sie genießen den Tag und beobachten die Menschen, die emsig am Gastgarten des Cafés vorbeieilen.
Plötzlich hören Sie den Akku-Warnton Ihres Handys. „Low Battery“ – das ist ärgerlich, denn Sie erwarten den Anruf eines Freundes, aber zum Glück stellt es eigentlich kein Problem dar, denn durch den Strom, den die Solarzellen auf Ihrem fließenden Shirt erzeugen, können Sie Ihr Handy schließlich aufladen. Dieses Szenario klingt nach Zukunftsmusik?
Stimmt – zum Teil, denn dank neuesten Entwicklungen auf dem Feld der Solarzellen befinden wir uns wohl bereits auf dem besten Weg zu ähnlich vorstellbaren Szenen.

Hauchdünne Solarzellen – in diesem Fall wirklich hauchdünn, denn nur zwei Mikrometer dick (!) – daran forschen einige Wissenschaftler der Johannes Kepler Universität in Linz. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität von Tokio hat das Linzer Forschungsteam die weltweit dünnsten Solarzellen entwickelt und damit neue Maßstäbe gesetzt.

Die gängigen auf Silizium basierenden Solarlösungen benötigen immer noch ein Trägermaterial, auf das sie appliziert werden. Noch sind diese auch leistungsstärker, doch auch die flexiblen Solarzellen des Linzer Forschungsteams erzielen sehr ansprechende Energiewerte. Im Vergleich zu ihrer Masse, die sich auf gerade einmal vier Gramm pro Quadratmeter beläuft(!), brauchen sie sich nicht zu verstecken, erzeugen sie doch zehn Watt pro Gramm.

Doch der Umstand, dass diese organischen Solarzellen hochgradig verformbar sind, macht sie besonders interessant. So können diese neuen Energieerzeuger auch auf dehnbaren Unterflächen aufgebracht werden und sind in ihrer Funktion trotzdem nicht beeinträchtigt!
Diese Eigenschaft der mechanischen Dehnbarkeit eröffnet vielseitigste Anwendungsmöglichkeiten und lässt ihren Einsatz auch auf Textilien zu. Noch lässt sich schwer abschätzen, wo die organischen Solarzellen in Zukunft überall eingesetzt werden – schließlich konnte sich vor zehn Jahren auch noch niemand vorstellen einmal Fotos mit dem Handy zu schießen…

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